Mit einer Brillensammelaktion fing alles an.
Mit einer an sich harmlosen Brillensammelaktion für eine Optikwerkstatt in Ghana fing alles an. Doch im Nachhinein war dies die Geburtsstunde für ein heute erfolgreich agierendes Hilfswerk für augenkranke, blinde und Menschen mit anderen Behinderungen in Afrika – für die africa action / Deutschland e.V.
Damals, im Jahre 1983, besuchte Walter J. Zielniok einen mit ihm verwandten holländischen Afrikamissionar in Keta / Ghana. Dieser hatte mit einigen jungen Leuten seiner Pfarrei eine Optikwerkstatt eingerichtet, in der gebrauchte Brillen aufbereitet und an Bedürftige weitergegeben wurden. Zielniok war von der Idee so begeistert, dass er kurz nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Bergheim bei Köln die “ghana action” gründete und zu Spenden von Brillen aufrief. Bereits im Jahr 1986 waren es schon über 100.000 Brillen, die nach Keta geschickt werden konnten. Aber das war nur der Anfang.
In den folgenden Jahren scharte Zielniok zahlreiche Mitstreiter*innen um sich, knüpfte Kontakte, schloss unzählige Freundschaften, überzeugte großzügige Förderer und entwickelte viele weitere Projekte – nicht nur in Ghana, sondern auch in mehreren anderen afrikanischen Ländern.
Als Sonderschullehrer lagen ihm Projekte für Menschen mit Behinderungen besonders am Herzen. Zielniok begeisterte und riss mit, wo immer er auftrat. Und so dauerte es nicht lange, bis andere Gruppen aus Deutschland der “ghana action” beitraten. So gründete sich z.B. 1999 der Freundeskreis Wiesbaden um Pfarrer Werner Bardenhewer, welcher sich hauptsächlich auf Augenkrankheiten in den Sahel-Ländern Mali, Burkina Faso und Niger spezialisierte.
Nur einige Jahre später war die Bergheimer Hilfsorganisation, sowohl bezüglich ihrer Ausdehnung im Inland wie auch in Hinblick auf die Anzahl der Länder und Projekte, die von ihr betreut wurde, so groß, dass sie sich im Jahre 2003 in africa action / Deutschland e.V. umbenannte. Im gleichen Jahr zog sich Zielniok aus der aktiven Vorstandsarbeit zurück, unterstützte diese aber als Ehrenvorsitzender weiter – bis zur letzten Stunde seines Lebens. Nach seinem Rücktritt ebnete sich der Weg für eine neue Generation.