Ausbildung von Studierenden in Gewaltfreier Kommunikation
Die Einübung gewaltfreier Kommunikation ist auf dem Hintergrund der gewalt-geprägten Geschichte Ruandas, dem Genozid 1994, bei dem ca. 900.000 Tutsi aber auch viele gemäßigte Hutus ermordet wurden, von besonderer Bedeutung. Bei diesem Projekt werden Studierende die Grundprinzipien der gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshal Rosenberg lernen.
Anne Dietrich aus Deutschland hat in den letzten 3 Jahren in Huye, einer Universitätsstadt im Süden Ruandas, Trainings in GFK initiiert und Dismas und Linda ausgebildet. Diese beiden, zurzeit Masterstudierende für Friedens- und Konfliktforschung haben zusammen mit Anne 2019 begonnen 3-tägige Einführungskurse für jeweils etwa 15 – 20 Studierende anzubieten. Sie haben viele Trainings in GFK absolviert und führen diese mittlerweile alleine durch. Ergänzt werden diese Trainings durch Übungsgruppen, die 14-tägig über einen Zeitraum von 5 Monaten stattfinden. Darin können die Studierenden intensiv gemeinsam diese Methode bezogen auf unterschiedliche Themen einüben.
Diese Schulungen werden meine berufliche Laufbahn sehr beeinflussen, vor allem, wenn ich jemanden rechtlich berate, indem ich den Menschen mit Einfühlungsvermögen zuhöre. Es könnte sich darauf auswirken, wie ich die Kommunikation anderer empfange, indem ich auf Gefühle und Bedürfnisse höre, anstatt Anschuldigungen, Schuldzuweisungen, Urteile und Forderungen zu hören. Es könnte mir auch helfen, gewalttätige Botschaften in Gefühle und Bedürfnisse zu übersetzen. Denn beim empathischen Zuhören habe ich gelernt, dass wir keine gewalttätigen oder harschen Botschaften hören, sondern nur tragische Äußerungen von unerfüllten Bedürfnissen.
– Andre, Jurastudent, Teilnehmer des letzten Kurses
Diese Methode den Studierenden zu vermitteln, die in Zukunft wesentlich die Geschicke des Landes, sei es im wirtschaftlichen, politischen oder sozialen Bereich prägen werden, ist eine tolle Möglichkeit Frieden zu stiften und neue Kommunikationsformen selbst zu erlernen und weiterzugeben.
Ich habe GFK zum ersten Mal 2017 in der Demokratischen Republik Kongo kennengelernt. Ich habe gelernt mich ehrlich auszudrücken, indem ich meine Beobachtungen, Gefühle und Bedürfnisse darlege und friedlich verhandle. Diese Erfahrung hat meine Fähigkeiten in der interkulturellen Kommunikation und in der Teamarbeit wesentlich verbessert. Ich bin allen Spendern, die uns diese Kurse ermöglicht haben, sehr dankbar. Ich habe mich für GFK total begeistert, weil ich es als einen der besten Ansätze für sozialen Wandel und Konflikttransformation empfinde. Es ist ein Werkzeug, das uns helfen kann eine friedlichere Welt zu schaffen, in der die Bedürfnisse aller Mensch wichtig sind.
– Gloire inzwischen selbst GFK-Vermittler
Es sind vier Einführungskurse à 3 Tage und 3 Übungsgruppen mit zwei Anleiter*innen jeweils über 10 Treffen geplant.
Budgetplan für 2024:
4 Einführungskurse a 900.- 3600.- Euro
3 Übungsgruppen a 600.- 1800.-Euro
Gesamtbudget für 2024 5400.- Euro
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
Wolfgang Burgstaller – Jona Burgstaller – Dismas Nsengiyaremye
Kennwort: RW01 Rwanda Action