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Kategorie: Gesundheit

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Gesundheit

Demokratische Entscheidungsfindung in Kamerun

Hier ein Erlebnisbericht von Dr. Herz, welche die Manna Eye Clinic in Nkongsamba, Kamerun betreibt:

Einheitliche Kleidung ist als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Gruppe in Kamerun sehr wichtig. Frauen-, Männer- und Jugendgruppen der Kirchen, Choere, Mitglieder großer Geschäfte etc. tragen diese “Uniformen” bei jeder ihrer Zusammenkünfte. So haben auch die Angehörigen der verschiedenen Ethnien, die ausserhalb ihres Stammesgebietes leben, eine uniforme Kleidung, die sie speziell bei ihren monatlichen ‘Heimattreffen’ tragen.

Bei diesen Zusammenkünften werden Neuigkeiten erörtert, Probleme besprochen und Pläne gemacht. Es wird gebetet, gesungen und zu den Rhythmen der Trommeln getanzt. Auch das gemeinsame Essen spielt eine wichtige Rolle. Die META, in deren Gebiet im Nord-Westen Kameruns ich 18 Jahre lang gearbeitet habe, haben hier in Nkongsamba, fast 200 km von ihrer Heimat entfernt, die MEDUCA-Gruppe (Meta cultural and development association) gegründet und mich als Mitglied aufgenommen. Also musste, wie es üblich ist, eine Uniform gewählt werden: Für Frauen war ein weites Kleid, die sogenannte ‘Kaba’ mit Spitzenoberteil, das sich in den Ärmeln fortsetzt, vorgeschrieben, für Männer Hemd und Hose aus demselben Stoff wie die Kleider der Frauen. Zur Not konnten Männer auch nur ein entsprechendes Hemd und Mütze tragen.

 

Über diese Uniform wurde seit Januar 2022 in jeder der 4-stündigen Zusammenkünfte diskutiert. Man musste sich einigen über die Qualität des Materials, die Farbe sowie den genauen Schnitt. Ein Mitglied legte Stoffproben vor. Stundenlang wurde diskutiert und die Pro’s und Contra’s abgewogen, bevor sich die Gruppe für einen bestimmten Stoff entschied. Aber ach, dieser war nicht in der gewünschten Menge vorhanden.  Also begann das Palaver von vorne an, andere Stoffmuster wurden beschafft. Dieses mal wurde als zusätzlicher Diskussionspunkt die entstehenden Kosten zugefügt. Wer könnte den Kaufpreis von ca 10 Euro pro Uniform überhaupt bezahlen? Es meldeten sich leider nur 4 von 30 Mitgliedern.

 

Daher musste nun diskutiert werden, wie man am Besten zu Geld kommt. Vielleicht durch einen Bankkredit? Wer aber zahlt die anfallenden Zinsen? Wiederum stundenlange Diskussionen. Wie schon so oft bewunderte ich die Redekunst der Kameruner*innen. Ich bin überzeugt, dass wegen ihrer Freude am Reden alles so endlos lang dauert. Zeit spielt keine Rolle, die ist einfach vorhanden. Meine Geduld allerdings wird so öfter auf die Probe gestellt.

 

Schliesslich und endlich als jedes Treffen der MEDUCA nur vom Problem der Uniform besetzt war und dies auch in Zukunft so weiterzugehen schien, machte die Verwaltungsdirektorin der  Manna Eye Clinic, auch Mitglied der Gruppe, den Vorschlag, dass die Klinik den Stoff vorfinanzieren könne. Die Mitglieder könnten dann später oder in Raten zurück bezahlen. Der Vorschlag wurde mit Applaus angenommen. Ende August 2022, 8 Monate nach Beginn der Diskussionen, konnte man das Ergebnis beim MEDUCA -Treffen bewundern.

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Gesundheit

Die Bauarbeiten in Namon / Togo haben begonnen

Nach monatelanger Vorbereitung konnten wir nun endlich in Zusammenarbeit mit unserem korporativen Mitglied Togo Neuer Horizont e.V. mit den Baumaßnahmen für das neue Gesundheitszentrum in Namon, Togo beginnen. Neben den Arbeiten am Fundament, wurde bereits erfolgreich die Brunnenborhung durchgeführt. Wir freuen uns auf die kommenden Wochen und der weiteren Entwicklung dieses Projekts.

WeiterSehen
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Die neue Weiter Sehen ist erschienen

Mit der vierteljährlich erscheinenden Weiter Sehen berichten wir über unsere Projekte. Die Aktuelle Ausgabe gleich hier zum Download.

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Halbjahresbericht 2022 der Manna Eye Klinik, Kamerun

Die Manny Eye Klinikbesucht in regelmäßigen Abständen Außentstationen in 15 verschiedenen Gemeinde, um dort Augenkonsultation durchzuführen. Eine dieser Außenstationen liegt in den Slums von Douala, des wirtschaft. Zentrums Kameruns. Die Slums befinden sich im Süden der Stadt, einer niedrig gelegenen und sumpfigen Gegend. Dort leben Jugendliche ohne Arbeit, Menschen die Arbeit suchen oder sie verloren haben, neben den Zugezogenen vom Land, die in Douala ihr Glück und ein besseres Leben suchen.

Eine Augenkonsultation ist gratis und besteht aus einer Prüfung des Sehens für die Ferne und Nähe, Spaltlampen und Augenhintergrundsuntersuchung, Festellung des Augendrucks und des Blutdruckes. Die notwendigen Augentropfen und evt. Brillen werden günstig angeboten. Falls ein*e Patient*in nicht bezahlen kann, erhält er/sie diese umsonst.

Die Besuche in den Außenstationen sind sehr wichtig, da zahllose Patient*innen nicht mehr als einen Dollar am Tag für sich und ihre Familie besitzen. Natürlich bleibt so kein Geld für die Fahrt per Motoradtaxi zu einer Augenklinik und noch weniger für die teuren Gebühren übrig. Falls eine Augenverletzung z.B. durch einen Ast, Stein, ein Messer, eine Flasche oder Schlägerei verursacht wird, versucht man es zuerst selbst zu heilen z.B. mit
aufgelöstem Zucker oder Salz, Fruchtsaft, Brustmilch, Urin oder Heilkräuter (verschieben von einem /einer traditionellen Heiler*in). Auf diese Weise entstehen Entzündungen, und Erblindungen, die bei frühzeitiger, richtiger Behandlung gerettet hätten werden können.

Da die Manna Eye Clinic eine Klinik für finanziell schwache und arme Patient*innen ist, tun wir unser Bestes um die Not zu lindern. Erschwerend kommen die seit drei Jahren anhaltenden kriegsähnliche Zustände in den Englisch sprechenden Provinzen hinzu, die viele Menschen zum Verlassen ihres Hauses und ihrer Heimat zwingt.

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Die neue Weiter Sehen ist erschienen

Mit der vierteljährlich erscheinenden Weiter Sehen berichten wir über unsere Projekte. Die Aktuelle Ausgabe gleich hier zum Download.

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Jahresbericht 2021 der Mana Eye Klinik

Seit 2019 hat die Manna Augenklinik zwei Arbeitsgebiete.
Unser Hauptanliegen ist nach wie vor die Versorgung von finanziell bedürftigen Augenpatienten.
Die zweite Aufgabe seit 2019 ist es, Flüchtlingskinder wieder zur Schule zu schicken. Aufgrund des anhaltenden Konflikts in den anglophonen Regionen Kameruns, konnten sie in den letzten drei Jahren nicht zur Schule gehen.

Darüber hinaus absolvierten zwei Mitarbeiter*innen eine Fortbildung in Gambia. Wir sind mittlerweile 62 Mitarbeiter*innen, von denen 18 in den ständigen Außenstellen in Bamenda und Douala tätig sind.

Beschreibung

Anzahl

 

Beschreibung

Anzahl

Ophthalmologw

01

 

Buchhalter*in

01

     Kataract Chirurg

01

1

Optiker*in

05

Ophthalmologische Krankenschwester

03

 

HausmeisteR*in

01

staatliche anerkannte Krankenpfleger*innen

17

 

Kassierer*innen

04

Assistierende Krankenpfleger*innen

02

 

1   Techniker*in

      01

Krankenpflegehilfe

01

 

Fahrer*innen

03

     Hilfskräfte

     13

 

3   Sicherheitsfachkräfte

     03

     Verwaltung

     01

 

4   Reinigungskräfte

     05

Und hier ein paar Zahlen:

Beschreibung

2019

2020

2021

Gesamtzahl der Patient*innen

63,608

64,666

73,870

große Augenoperationen

973

953

992

kleine Augenoperationen

145

171

182

Yag- und Argon-Laser-Behandlung

33

46

79

Gesichtsfeld, B-Scan, Fundusfoto

749

966

1,563

Augentropfen produziert

44,528

54,771

58,224

hergestellte Brillen (Einstärkengläser, Zweistärkengläser und Gleitsichtgläser)

 

8,395

 

8,012

 

10,384

Verschenkte oder verkaufte Lesebrillen

1,963

1,879

2,196

Beratungseinsatzorte

20

15

14

durchgeführte Beratungseinsätze

145

93

114

Herausforderungen:

In den Regionen im Nordwesten und Südwesten Kameruns sind Augenarztbesuche aufgrund des anhaltenden Krieges in diesem Gebiet noch immer nicht möglich.

Fast täglich werden Patient*innen mit Augenverletzungen, die sie bei der Landarbeit erlitten haben, konsultiert. Die meisten von ihnen kommen erst nach ein paar Tagen/Wochen in unsere Klinik. In der Zwischenzeit werden einheimische Medikamente oder einige unbekannte Augentropfen verwendet. Viele Patient*innen, die zu spät kommen, verlassen unsere Klinik nach Wochen intensiver Behandlung mit großen Hornhautnarben. Manche Augen sind nicht mehr zu retten.

Vier Mitarbeiter haben die Klinik verlassen, 2 von ihnen wegen Diebstahls.

Als Folge der Pandemie sind die Preise für Medikamente, Frachtkosten und Zölle gestiegen.

Weitere Pläne:
1. Ausbildung von zwei Krankenpfleger*innen in Gambia.
3. Kontinuierliche Aufklärung in der Klinik und den Außenstellen über die Gefahren
von Glaukom und einheimischer Medizin für Augen.
4. Intensivierung der Fortbildung des Personals in Nkongsamba und in den
Kliniken der Außenstationen.

Besuche
Wir sind dankbar für die Besuche von:
Dr. Gatz und Team,
Dr. Schnell
Das Schweizer Team
Aufgrund der Covid-19-Krise konnten andere Besucher nicht kommen.

Einschulung von Flüchtlingsschulkindern
Dank großzügiger Spenden konnten wir im Schuljahr 2021/2022 150 Kinder in die Grund- und weiterführende Schule schicken.

Vielen Dank!
Unser herzlicher Dank gilt allen, die unsere Klinik materiell und finanziell unterstützen, insbesondere Herrn/Frau Betzler, Herrn N. Brenk, Frau C. Buchthal, Frau K. Detloff, Dr./Frau Frank, Drs. H. Harder, Dr. D. Kersten, Koehler & Kranefeld Dr. W. Lackner, Dr. Ostertun, Frau A. Pietsch, Frau Rhode, Dr. B. Schneider, Dr. Schnell, Dr. Sorgdrager, Dr. Stoehr, Schairer Ophthal-Technik.

Unser großer Dank geht an:
1. “OmniVision” (Herr Hoffman, Frau Heinrich) für das große Geschenk von Augentropfen.
2. Dr. H. J. Schnell für seine unermüdlichen Bemühungen, unsere Klinik zu modernisieren mit
neuen Geräten
3. “Inner Wheel Club /Ortenau” (Frau Scheer und die Clubmitglieder) für ihren
kontinuierlichen Beitrag zur Ausbildung des Personals seit 2004.
4. “Bons Secours” (Herr G. Schorn) für die Organisation und den
Transport aller gespendeten Ausrüstungsgegenstände zu uns und die finanzielle Unterstützung für die Ausbildung
der intern vertriebenen Schulkinder in Nkongsamba
5. “HOYA” (Frau Grimsmann) für die Spende von Intraokularlinsen und
Operationsmessern.
6. Frau Dr. Ruth Hug und Herr Friedhelm Siegloch für die Unterstützung des Schulgeldes
von intern vertriebenen Kindern
7. Frau Jutta/ Ursula Beitz für das Fundraising
8. Die africa-action insbesondere Frau Kawczynski, Frau Jularic,
Herrn Dr. Schnell, Herrn Arendt, Frau Weber und Herrn Agsten für ihre ständige
Unterstützung und meiner Schwester Monika Herz-Schweizer für die Koordination aller
Dienste.

Vor allem aber danken wir dem Herrn für seinen ständigen Segen.

Dr. Elisabeth Herz

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Gesundheit

Tätigkeitsbericht 2021 des Freundeskreis Wiesbaden

I. Allgemeines

Das Jahr 2021 war für die Arbeit des FKW ein insgesamt gesehen erfolgreiches. Gleichwohl war es von Entwicklungen und Erfahrungen gekennzeichnet, die durchaus widerstreitende Gefühle und Bewertungen auslösen:

Die Lage in den Ländern der Sahel-Zone ist bekanntermaßen in mehrfacher Hinsicht sehr schwierig und hat an Komplexität eher noch zugenommen. Neben den Auswirkungen des Klimawandels und internationaler Konflikte mit daraus resultierenden Fluchtbewegungen leiden Burkina Faso, Mali und Niger zunehmend unter terroristischen Anschlägen vornehmlich (ausländischer) islamistischer Gruppen. Diese wiederum führen zu politischer und gesellschaftlicher Instabilität u.a. mit der Folge von Militärputschen in Mali und Burkina Faso. Schließlich ist die wirtschaftliche Entwicklung nach wie vor unbefriedigend. Gleichwohl ist es unseren Partnerorganisationen vor Ort gelungen, mit bewundernswertem Einsatz die Arbeit für Blinde und Sehbehinderte im Großen und Ganzen erfolgreich weiterzuführen und z.T. sogar noch auszubauen. Die Frauen und Männer, die unsere Projekte leiten und für diese Einrichtungen arbeiten – engagiertes ärztliches und pflegerisches Personal, oft Ordens-schwestern oder Priester, aber auch viele Laien und Aktive aller Schichten und Konfessionen – leisten unter alles andere als einfachen Bedingungen eine großartige Arbeit. Von hier aus versuchen wir, sie nachhaltig zu unterstützen, und so konnten wir 2021 insgesamt Projekte mit einem Gesamtbetrag von rd.148.500 € finanzieren.

Außerordentlich bestärkend und motivierend für unsere Arbeit war die große moralische und finanzielle Unterstützung, die wir von unseren Spenderinnen und Spendern erfahren haben. An Spendeneinnahmen konnten wir die beachtliche Summe von 146.000 € erreichen.

Die Leitungsrunde des FKW besteht derzeit aus Bernd Becker, Michael Braun, Alexander Coridaß, Peter Grella (Sprecher), Christiane Hottenrott, Bodo, Kießwetter, Elmar Monzel, Franz Müller, Rudolf Schiffer, Thérèse Travers und Anja Weinand. Peter Grella und Bodo Kießwetter sind gleichzeitig Mitglied im Vorstand der africa action / Deutschland e.V.

Die Leitungsrunde des FKW hat sich 2021 zu 9 formellen Treffen zusammengefunden, in denen jeweils in erster Linie neue Projekte beraten und beschlossen sowie der Fortgang laufender Projekte geprüft und bewertet wurden. Coronabedingt fand ein Teil dieser Treffen online statt. Unter den Mitgliedern der Leitungsrunde sowie mit den afrikanischen Partnern vor Ort ebenso wie mit Partnerorganisationen und Fachleuten hier in Deutschland fanden zudem eine Vielzahl von bilateralen Kontakten (telefonisch oder per Mail) statt. Abbé Mathieu Balima (Leiter der Caritas der Diözese Tenkodogo, Burkina Faso) konnte im November 2021 zu einem Besuch nach Wiesbaden kommen, um uns über die Entwicklung verschiedener Projekte und neue Planungen zu informieren.

Anfang Juli konnte das Sommerfest des FKW stattfinden; es wurde von den Teilnehmenden als sehr gelungen empfunden. Weitere geplante Veranstaltungen wie etwa Vorträge oder die traditionelle Jahresabschlussveranstaltung mussten wegen der Pandemie ausfallen.

Foto: Abbé Mathieu Balima (Mitte) mit Mitgliedern der Wiesbadener Leitungsrunde
Besuch von Abbé Mathieu Balima im November 2021

II. Projekte des FKW

 

1. Boulsa/Burkina Faso

Die im Jahr 2020 gemeinsam vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem FKW finanzierte Klinik ist mittlerweile fertiggestellt. Verschiedene administrative Fragen befinden sich noch in der Klärung, jedoch hat die Einrichtung bereits mit der Abhaltung augenärztlicher Sprechstunden begonnen.

2. Fada N’Gourma/Burkina Faso 

Dieses Augenzentrum der Diözese Fada (Burkina Faso) wurde mit Hilfe des FKW errichtet und 2010 eingeweiht. Im Jahr 2021 gab es keine finanzielle Unterstützung für dieses Projekt.

3. Diébougou/Burkina Faso

Für die bereits seit 2002 existierende und vom FKW unterstützte Augenstation „Manfred Witold“ erfolgt derzeit für die Patientinnen und Patienten, die z. T. sehr weite Wege zurücklegen, um hier augenmedizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu können, der Bau eines vom FKW finanzierten Wartesaals.

4. Ausbildungen

Für drei Studierende (Augenheilkunde, Pharmazie und Allgemeinmedizin/Radiologie) haben wir 2021 insgesamt 10.753 € für Studienkosten aufgewendet. Ein Student wird das letzte Studienjahr 2021/2022 im Sommer 2022 beenden und dann als Augenarzt in Diébougou tätig werden.

Aus übergeordneten Gründen übernehmen wir ausnahmsweise für eine „attachée de santé“ für die ersten zwei Jahre (2021 und 2022) die Gehaltszahlung in Höhe von jährlich 6.750 €.

5. Garango/Burkina Faso

Das vom FKW errichtete und 2020 eingeweihte Augenzentrum funktioniert sehr gut. Es bietet tägliche Sprechstunden für sehbehinderte und blinde Frauen und Männer, die z.T. aus weit entfernten Regionen kommen. Diese Möglichkeit der täglichen Sprechstunde wird durch die Anwesenheit der Nonnen, die in der Augenklinik wohnen, erheblich erleichtert: eine vom FKW ausgebildete Ordensschwester kümmert sich um die Sprechstunden, eine weitere Ordensschwester verwaltet das Arzneimittellager, und eine dritte unterstützt die erste Schwester bei  den Sprechstunden und Untersuchungen.

Operationen am Grauen Star finden einmal im Monat während einer durchgehenden Kampagne von fünf Tagen einschließlich postoperativer Untersuchungen statt.

Die Klinik unterhält darüber hinaus ein mobiles Team, das in der Lage ist, auch in abgelegenen Regionen Operationen durchzuführen.

Die Entwicklung der Patientenzahlen zeigen, dass das Zentrum einen hohen Stellenwert hat, für die Menschen gut zugänglich ist und von ihnen voll und ganz angenommen wurde.

2021 hat der FKW mit 6.000 € eine medizinische Verbrennungsanlage finanziert, die aus hygienischen Gründen erforderlich war – das Gesundheitsministerium hatte eine solche Anlage angesichts der Gefahren des Coronavirus verlangt.

 

Die Verbrennungsanlage wurde mit lokalen Materialien gebaut (gebrannte Ziegel aus roter Erde), die von Jugendlichen aus der Region unter der Aufsicht eines lokalen Bauunternehmers hergestellt wurden.

Die zweite Ordensschwester, deren Ausbildung vom FKW finanziert wird und die 2022 in das Zentrum kommen soll, setzt ihre Ausbildung zum “Gesundheitsattaché der Augenheilkunde” erfolgreich fort. Wir unterstützten ihre Ausbildung mit einem Betrag von 3.650 € für ihr zweites Studienjahr. 2021 haben wir zudem den Bau von Toiletten für das Zentrum mit 5.030 € finanziert.

6. Dispensaire Goarnisson, Ouagadougou/Burkina Faso

Das Centre Médical Jean-Louis Goarnisson arbeitet mit fünf Abteilungen, darunter zwei ophthalmologische Abteilungen (Augenheilkunde und Optik). Aufgrund der kostenlosen  ständigen Sprechstunde ist die Zahl der Patienten seit 2017 stark angestiegen. Es wurden auch eine wachsende Zahl von  Grauer-Star-Operationen durchgeführt.

Im Jahr 2021 erfolgten im Zentrum mehr als 34.000 augenärztliche Konsultationen und 1.954 Graue Star-OP (23 von ihnen wurden dank der Unterstützung von aaD kostenlos operiert).

Im Jahr 2021 unterstützte aaD das Zentrum zudem durch die Finanzierung eines erforderlichen augenmedizinischen Geräts zur Gesichtsfeldmessung in Höhe von 15.928€.

7. Centre Père Joseph Bardenhewer, Ouagadougou/Burkina Faso

Die nach dem früheren Wiesbadener Stadtdekan Werner Joseph Bardenhewer benannte Einrichtung ist ein Sozialzentrum, das von der Association des Handicapés Visuell (AHV) „Wend Songre“ betrieben wird und seit 2018 vom FKW unterstützt wird. Aktivitätsschwerpunkte sind derzeit:

– Herstellung und Verkauf von Textilien

– Betrieb einer Grundschule

Es gibt ein Unterrichtsangebot für ca. 180 Kinder, die zwar nicht selbst blind oder sehbehindert, jedoch von blinden bzw. sehbehinderten Eltern sind.

– Kurse in Blindenschrift

Es gibt ein Unterrichtsangebot für ca. 180 Kinder, die zwar nicht selbst blind oder sehbehindert, jedoch von blinden bzw. sehbehinderten Eltern sind.

– Kurse in Blindenschrift

Für Erwachsene und Jugendliche werden Kurse zum Erlernen der Braille-Schrift angeboten.

– Kurse zum Erlernen handwerklicher Fähigkeiten

Für Erwachsene mit (Seh-)Behinderungen werden folgende Ausbildungen angeboten: Kunsthandwerk, Seifenherstellung, Weben, Herstellung von Stühlen und Viehzucht.

2021 hat der Freundeskreis Wiesbaden den Bau und die Einrichtung eines Schulgebäudes im Gesamtvolumen von ca. 60.000 € sowie die Beschaffung von notwendigen Lehrmaterialien zum Erlernen der Braille-Schrift im Wert von gut 5.000 € finanziert.

Bei der Unterstützung des Centre Père Joseph arbeiten wir mit dem Deutschen Katholischen Blindenwerk zusammen; diese Kooperation ebenso wie die mit den burkinischen Partnern hat sich bisher als sehr effektiv, verlässlich und nachhaltig erwiesen und soll auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden.

8. Mopti-Sévaré/Mali

Wir haben die Ausbildung von Abbé Jean Kené zum “assistant médical” finanziert. Die Ausbildung war mit dem Studienjahr 2020/2021 beendet.

Das mündliche Examen hat Abbé Jean im Januar 2022 bestanden. Er wird anschließend das Team im Centre „Joseph Werner Bardenhewer“ in Mopti verstärken.

9. Maradi/Niger

Die durch die Pandemie und die allgemeine sehr schwierige wirtschaftliche Situation der Bevölkerung im Umfeld der Stadt Maradi in Niger haben wir uns entschlossen, den Betrieb der Augenklinik einmalig mit 21.000,- Euro zu unterstützen.

Schwerpunkte waren:

– Augenkontroll-Einsätze in ländlichen Regionen

– Medikamenteneinkauf

– Ersatz von Operationsbesteck

– Wartung medizinischer Geräte

Die Klinik gilt im Vergleich zu anderen Augenkliniken der Region als gut ausgestattet; sie befindet sich jedoch in einer Art Konkurrenzkampf zu der benachbarten staatlichen und muslimischen Einrichtung. Der FKW arbeitet mit dem Partner vor Ort an Konzepten, die auch weiterhin einen medizinisch und wirtschaftlich sinnvollen Betrieb der Einrichtung gewährleisten.

III. Ausblick

 

Angesichts der Weltlage – Pandemie, zunehmende Klimaprobleme und terroristische Bedrohungen im Sahel, politische Instabilität, aber auch Auswirkungen von Konflikten wie dem Ukraine-Krieg – ist ein unbefangen-optimistischer Ausblick schwer. Im Geiste seines Gründers Werner Joseph Bardenhewer sieht sich der FKW aber in der Pflicht, gerade in schwierigen Situationen nach besten Kräften den „Ärmsten der Armen“ zur Seite zu stehen. Wir werden daher mit unvermindertem Engagement unsere Arbeit für Blinde und Sehbehinderte in Burkina Faso, Niger und Mali fortsetzen und bauen dabei auf die weitere vielfältige und großherzige Unterstützung der Förderinnen und Förderer des FKW. Die bisherigen Erfolge und die Bewältigung letztlich aller Schwierigkeiten gibt uns die Zuversicht, auch in den kommenden Jahren entsprechend unserem Leitbild mit hoher Effizienz und Transparenz für die Bekämpfung von Blindheit und Augenkrankheiten in einer der am meisten benachteiligten Regionen der Erde zu arbeiten.

 

Verfasser: Dr. Alexander Coridaß

 

 

Kontakt: Michael Braun, wi@africa-action.de

STOP FMG
AllgemeinBildungGesundheit

Zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung #EndFGM

Zwangs- und Mädchenbeschneidung

Die sogenannte “Female Genital Mutilation“ (FGM, dt.: Genitalverstümmelung) wird in 29 Ländern Afrikas, auf der Arabischen Halbinsel und in manchen asiatischen Ländern praktiziert. Die Motive der Beschneidung unterscheiden sich hinsichtlich der kulturellen Praktiken in den verschiedenen Ländern. Das Sicherstellen der Jungfräulichkeit, bessere Chancen auf dem Heiratsmarkt oder spirituelle Reinheit sind verbreitete Begründungen für das Ritual.

Im Projekt Ngoyila PUSH unterstützt die africa action Dorfgemeinschaften im Kampf gegen Zwangs- und Mädchenbeschneidungen in Sierra Leone.

Isata Kamara alias “Mama G” und die von ihr gegründete Organisation Ngoyila versuchen, der Zwangs- und Mädchenbeschneidung durch Aufklärung und Kontrolle entgegenzuwirken. Mehrfach haben sie Zwangs- und Mädchenbeschneidungen verhindert. Auch klärt Ngoyila Frauen und Kinder sowie vulnerable Menschen über ihre Rechte auf und begleitet Betroffene bei den notwendigen rechtlichen Schritten. Ein drittes Wirkungsfeld besteht in der Gründung und Betreuung der Spar-Kreditgruppen: Village Saving and Loan – Gruppen. Ziel ist es, alternative Beschäftigungsprogramme für die Frauen zu schaffen, die die Beschneidungen durchführen, denn ohne Beschneidungsrituale verlieren diese ihre Einkommensgrundlage. Mit den Spar-Kreditgruppen unterstützen wir Beschneiderinnen und helfen ihnen andere Einkommensquellen zu schaffen.

Treffen der Village Saving and Loan – Gruppen.

Treffen der Village Saving and Loan – Gruppen.

Unabhängig von dem Projekt führt Ngoyila weiterhin die Meetings durch und schaltet sich ein, wenn ihnen Gewaltfälle gegen Frauen, Kinder oder andere vulnerable Menschen sowie illegale Beschneidungsaktivitäten gemeldet werden.

Unterstützen Sie unsere Arbeit gegen Zwangs- und Mädchenbeschneidungen und somit gegen Genitalverstümmelung! Ihre Spende kommt da an wo sie gebraucht wird!

Kennwort: SL03 Ngoyila PUSH Sierra Leone

IBAN Spendenkonto: DE03 3706 0193 0000 9988 77
Pax-Bank BIC GENODED1PAX

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
sind weltweit ca. 140 Millionen Mädchen und Frauen von FGM (Female Genital Mutilation) betroffen. Weibliche Genitalverstümmelung verletzt sowohl zivile und politische wie auch soziale und kulturelle Menschenrechte von Frauen wie das Recht auf physische Unversehrtheit, das Recht auf Leben und reproduktive Gesundheit, aber auch das Recht auf Bildung und Selbstbestimmung der Frauen.” amnesty international.

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AllgemeinGesundheit

Internationaler Tag der Menschenrechte

Heute auf den Tag vor 63 Jahren, wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, von der Generalversammlung der Vereinten Nation verkündet. Sie besagt, dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren werden und dass alle Anspruch auf diese Rechte haben, “ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand” (https://unric.org/de/allgemeine-erklaerung-menschenrechte/). Weitere Konventionen folgten und webten einen immer dichteren Teppich, zur Umsetzung der allgemeinen Menschenrechte.

Noch immer gibt es Regionen, wo das Recht auf Bildung oder das Recht auf Wohlfahrt nicht umgesetzt sind. Daher setzt sich die africa action mit ihren Projekten dafür ein, dass allen Menschen das Recht auf Bildung ermöglicht und das Recht auf Wohlfahrt gewährleistet wird. Informieren Sie sich! Engagieren Sie sich oder spenden Sie, um anderen das zu ermöglichen, was uns bereits vergönnt wird.

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